Ein Stück Oberegger Geschichte ist nicht mehr!

Höbel-Buche in Oberegg fällt Sturm Lothar zum Opfer

Am 03.01.01 musste die große Buche von Anton Lutzenberger gefällt werden. Damit verlor Oberegg seine älteste Bewohnerin und einen Teil seiner Dorfgeschichte. Der Auslöser war ein Sturm mit heftigen Regenschauern, der am 9. Juni 1999 über Oberegg hinwegzog.

Dabei riss eine orkanartige Windböe einen baumgroßen Ast von der Buche ab. Bei den Aufräumarbeiten wurde dann festgestellt, dass der Baumkern bereits stark vermorscht war und nicht mehr zu retten ist.

Als „Große Buche“ im 30-jährigen Krieg wurde der unter Naturschutz stehende Baum zum ersten Mal in der Oberegger Ortschronik erwähnt. Mit Hilfe dieser Informationen dürfte das Alter der Buche ca. 400 Jahre betragen.

Das endgültige Aus für die Buche kam dann mit dem Sturm „Lothar“ am Stefanstag 1999.

Die starken Winde setzten dem Baum derart zu, dass nur noch ein Drittel des mächtigen Astwerks übrigblieb. Herabfallende Äste richteten zudem erheblichen Sachschaden am Dach des angrenzenden Stalles an.

Die Buche musste gefällt werden.

Aufgrund des gewaltigen Durchmessers konnte lange Zeit keine geeignete Motorsäge gefunden werden. Am 3. Jan. 2001 war es dann soweit. Unter der Leitung von Feuerwehrkommandant Eduard Preißinger wurde die Strasse für Stunden abgesperrt.

Danach machten sich Anton Lutzenberger, Michael Fröhlich und Peter Denk an die nicht ungefährliche Aufgabe, die Buche zu fällen. Vorab musste ein dickes Drahtseil auf mittlerer Baumhöhe angebracht werden, um die Fallrichtung zu kontrollieren. Ein Traktor mit Seilwinde unterstützte das Vorhaben.

Höbel-Buche in Oberegg fällt Sturm Lothar zum Opfer

Fachmännisch wurden große Keile aus dem Stamm geschnitten. Doch schon nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass die Schwerter der extra beschafften Motorsägen zu kurz waren. So musste viele Male nachgeschnitten werden, um annähernd an die Baummitte zu gelangen.

2 Traktoren mit Seilwinden versuchten nun die Buche umzuziehen. Doch sie konnten dem Stamm nicht mal ein Knacksen entlocken. Näherte man sich dem Baum als Augenzeuge, flösste er einem, aufgrund seiner Dimensionen, gehörigen Respekt ein.

Nach 3 Stunden Sägezeit war es dann geschafft und der vierhundertjährige Koloß ging mit lautem Donnern vor vielen Schaulustigen zu Boden.

Stolz schritten die Waldmänner zum schlafenden Riesen und maßen einen Durchmesser von 1,80 Meter. Äste und Zweigwerk bedeckten die Strasse und die Aufräumarbeiten dauerten den ganzen Tag an.