Pfingstwallfahrt 2013 in den Böhmerwald

Sehenswertes auf unserer Tour durch Südböhmen
 
Pfingstwallfahrt der PG DirlewangVon Dirlewang aus fuhren wir nach Deggendorf zum Kloster Metten.
Schon von der Weite lassen sich die beiden gelben Zwiebelhauben der niederbayerischen Benediktinerabtei erkennen. Sie sind das Wahrzeichen des Klosters, das dem Erzengel Michael geweiht ist und dessen goldene Figur auf der Kirchenkuppel bei schönem Wetter im Sonnenlicht schimmert. Wann sich in dieser Gegend am Übergang von der Donauebene zum Bayerischen Wald eine Mönchsgemeinschaft offiziell in festen Mauern niedergelassen hat, lässt sich genau nicht sagen. Errechnet wurde jedoch als Gründungsjahr 766.
 
Böhmisch Budweis (České Budějovice)
Rathaus von BudweisWeiterfahrt über den Bayerischen Wald, über Freyung-Grafenau, am Moldau-Stausee vorbei nach Budweis.

Der Stausee entstand im Jahr 1959, nachdem von 1952 bis 1959 eine Staumauer mit Kraftwerk im Moldautal errichtet worden war. Mit dieser Maßnahme sollten die Region, insbesondere aber auch die flussabwärts gelegenen Städte České Budějovice (Böhmisch Budweis) und Prag vor Hochwasser geschützt werden.
 
Loretokapelle an der Heilig-Geist-Kirche in Rimau (Rimov)
Pfingstwallfahrt der PG DirlewangZu den bedeutendsten südböhmischen Wallfahrtsorten gehört das Wallfahrtsgelände in Římov, das von den Jesuiten aus Český Krumlov erbaut wurde. Das Gelände besteht aus der Loreto-Kapelle, die mit Kreuzgängen umgeben und durch die Heilig-Geist-Kirche ergänzt ist.
 
Tabor (Stadtbesichtigung und Besuch der Kirche von Klokoty)
Tabor über oberegg.deTábor ist eine der bekanntesten und schönsten südböhmischen Städte. Sie ist ein wichtiges Kultur-, Verwaltungs-, Verkehrs-, Handels- und touristisches Zentrum des Gebietes. Der historische Stadtkern wurde zum Stadtdenkmalreservat erklärt. Die Anfänge dieses bekannten Zentrums der Hussitenbewegung reichen schon in das 13. Jahrhundert. Im westlichen Teil von Tabor, befindet sich der bekannte südböhmische Wallfahrtsort Klokoty.
 
Kloster Goldenkron (Zlata Koruna)
tl_files/content/Oberegg/Pfarrei/pfarreiengemeinschaft/pwf13_boehmen/PG_pwf13-004.jpgZlata Koruna, das 1263 als ursprünglich „die Hl. Dornenkrone“ gegründete Kloster war ein Konvent des Zisterzienserordens und gehörte zum Mutterkloster Heiligenkreuz. 1354 brannte das Kloster nieder und 1420 wurde es von Hussiten zweimal erobert und abgebrannt. Das Kloster wurde verlassen und erst Ende des 16. Jahrhunderts begann man, das Kloster wieder herzustellen und zum Leben erwecken. Im 17. Jhd. wurde das Kirchenareal im Barockstil umgestaltet. Nach der Aufhebung des Klosters im Jahre 1785 wurde das Klostergut von der Familie der Schwarzenberger gekauft. Während des 2. Weltkrieges wurde das Kloster konfisziert und ging in den Besitz des Staates über. Die einzigartige zweigeschossige gotische Kapelle der Schutzengel sowie der großen Konvent mit dem Kreuzgang kann besichtigt werden ebenso die monumentale Kirche Mariä Himmelfahrt, die größte Kirche Südböhmens. Die Ausstellung zeigt nicht nur die Wirkungsgeschichte des Zisterzienserordens in Böhmen, sondern ermöglicht auch den Einblick in das Alltagsleben der Mönche im 18. Jahrhundert.
 
Hohenfurth (Vyssi Brod)
Pfingstwallfahrt der PG DirlewangIn der 1259 gegründeten Zisterzienserabtei entdecken Besucher/innen kostbare Kunstschätze der Vergangenheit: eine prachtvolle Bibliothek mit 70.000 Bücherbänden und die Hohenfurther Madonna sowie das goldene Reliquiar Zawisch-Kreuz, das zu den wertvollsten Kunstgegenständen weltweit gehört.
Sieben Jahrhunderte blieb das Klosterleben weitgehend ungestört. Zwar steckten die Hussiten 1422 das Dach in Brand und 1536 zerstörte ein Feuer das Inventar, das Kloster als Ganzes wurde aber nie zerstört. Vom 19. bis in die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg erlebte es eine Blütezeit. 1938 gehörten dem Konvent 73 Mönche an.
Am 17. April 1941 besetzte die Linzer Gestapo das Stift, das am 20. April 1942 von der Gauverwaltung Ober-Donau aufgehoben wurde. Nach Kriegsende 1945 wurde die Abtei wieder von Abt Tecelin Jaksch in Besitz genommen. 1946 wurden die deutschen Mönche von den Kommunisten ausgesiedelt. 1948 reiste Abt Tecelin nach Österreich. 1950 mussten auch die tschechischen Mönche das Stift verlassen. Am 7. Oktober 1959 wurde Hohenfurth mit der Abtei Rein zum Stift Rein-Hohenfurth vereint.
Nach der politischen Wende in der Tschechoslowakei wieder von einem kleinen Zisterzienserkonvent besiedelt, wurde das Kloster Hohenfurth am 14. Sep. 1990 kirchenrechtlich wiedererrichtet und ist seit Januar 2006 Mitglied der österreichischen Zisterzienserkongregation.
 
Krummau (Český Krumlov)
Pfingstwallfahrt der PG DirlewangKrummau wird für eine der schönsten tschechischen Städte gehalten. Der einzigartig erhaltene Komplex der mittelalterlichen Stadt wurde in die Liste des Weltkulturerbes von UNESCO eingetragen und zum Stadtdenkmalreservat erklärt, nach Prag das zweitbedeutendeste in Tschechien.
Es war im Böhmerwald...

Die Erzählungen von Zeitzeugen in unserer Wallfahrtsgruppe berührten uns alle. Besonders der Schlußsatz einer Teilnehmerin, nachdem wir ihre alte Heimat Hohenfurth besucht hatten. Sie sagte sinngemäß:

"Ich bin Gott dankbar, dass ich noch einmal hierher kommen, und dies alles noch einmal sehen durfte. Aber ich fahre gerne wieder heim, ich weiss wo meine Heimat ist. Für mich gilt die 3. Strophe des Böhmerwaldlied's!"

Nur einmal noch, o Herr,
laß mich die Heimat seh'n,
den schönen Böhmerwald,
die Täler und die Höh'n;
dann kehr' ich gern zurück
und rufe freudig aus:
Behüt dich, Böhmerwald, ich bleib zu Haus!

Dies prägte u. a. unsere diesjährige Pfingstwallfahrt, denn ca. ein Drittel unserer Reisegruppe hat böhmische Wurzeln. Und die meisten davon, waren sogar noch direkt von der Vertreibung betroffen.

Böhmerwaldlied - alle Strophen

Refr:
Es war im Böhmerwald,
wo meine Wiege stand,
im schönen, grünen Böhmerwald,
es war im Böhmerwald, wo meine Wiege stand,
im schönen, grünen Wald.

  1. Tief drin im Böhmerwald,
    da liegt mein Heimatort;
    es ist gar lang schon her,
    daß ich von dort bin fort.
    Doch die Erinnerung,
    die bleibt mir stets gewiß,
    daß ich den Böhmerwald gar nie vergiß.

    Es war im Böhmerwald,...

  2. O holde Kindeszeit,
    noch einmal kehr' zurück,
    wo spielend ich genoß
    das allerhöchste Glück,
    wo ich am Vaterhaus
    auf grüner Wiese stand
    und weithin schaute auf mein Vaterland.

    Es war im Böhmerwald,...

  3. Nur einmal noch, o Herr,
    laß mich die Heimat seh'n,
    den schönen Böhmerwald,
    die Täler und die Höh'n;
    dann kehr' ich gern zurück
    und rufe freudig aus:
    Behüt dich, Böhmerwald, ich bleib zu Haus!

    Es war im Böhmerwald,...

Ida Kremser erzählt aus ihrer bewegten Geschichte

Quelle: Mindelheimer Zeitung 11.12.2010
Hruschowan   Link zur Website Hroschowan
50 Jahre in Oberegg   Geschichte von Ida und Erich Kremser aus dem Jahr 2003